Tequila & Mezcal: Etikettierung verstehen …
... und auch mal nachfragen können!
Mezcal und Tequila unterliegen wegen ihrer geschützten Herkunftsbezeichungen strengen Kontrollen bei der Herstellung und können mit wichtigen Informationen auf dem Etikett aufwarten – wenn man sie zu lesen weiß. Insbesondere Mezcal gehört zu den am besten kontrollierten Genussmitteln auf diesem Planeten, wobei die recht neue Mezcalnorm (um genau zu sein, die NOM-070-SCFI-2016) bei genauer Betrachtung eine kleine Sensation ist: Das erste international gültige Gesetzeswerk, welches den Craft-Begriff anhand einer bestimmten Spirituosenkategorie formal definiert. Doch zunächst zum Tequila.
Kategorien und Etiketten bei Tequila
Das Wichtigste zuerst: Es gibt zwei Grundkategorien, nämlich die 100%-Agave-Tequilas, welche – natürlich! – ausschließlich aus Agaven destilliert werden. Am weitesten verbreitet ist allerdings sogenannter Mixto, der mindestens zu 51% aus Agave hergestellt sein muss, der Rest ist Zucker meist unbekannter Provinienz. Die derzeit billigste Zuckerquelle in Mexiko ist Maissirup aus genveränderten Maissorten, der aus den USA kommt.
Darüber hinaus unterscheidet man nach Lagerzeiten in Eichenholzfässern.
Der Añejo 1 bis höchstens 3 Jahre.
Kategorien und Etiketten bei Mezcal
Mezcal wartet mit deutlich mehr Informationen zum Produkt auf, und viele traditionelle Hersteller ergänzen diese mit wichtigen Daten, um ihre althergebrachten Methoden dem Konsumenten zu erklären. Vorweg:
Drei Kategorie werden gemäß ihrer Herstellungsmethoden unterschieden: Mezcal, Mezcal Artesanal und Mezcal Ancestral. Die beiden letzten sind handwerklich im Pot Still-Verfahren hergestellte Produkte, wobei Ancestral sogar ausschließlich in Keramik-Pot-Stills gebrannt sein muss. Kupfer ist nicht zulässig!
Darüber hinaus definiert die Mezcal-Norm mehr Sorten als nur Blanco, Reposado und Añejo. Die traditionelle Mezcalherstellung kennt einige althergebrachte Methoden, die in den neuen Vorschriften ihren Niederschlag finden:
Ebenso wichtig ist die Angabe der verarbeiteten Agaven, da Mezcal im Gegensatz zu Tequila aus verschiedenen Arten destilliert werden kann, die auch sehr unterschiedliche Aromen erzeugen. Es können auch Mischungen verarbeitet werden, dann erfolgt die Nennung absteigend und mit Prozentangabe. Jeder zertifizierte Mezcal hat einen kleinen Aufkleber mit Hologramm, individueller Flaschennummer und QR-Code, der noch mehr Informationen zum Produkt birgt.
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